Nach Ansicht der CDU-Fraktion müssten die Debatten um die Bebauung ehrlich und fachlich ausgewogen geführt werden. Rein aus ideologischen Gründen sogar Planungen und Abwägungsprozesse zu unterbinden, könne nicht der Sinn einer vernünftigen und bürgernahen Politik sein.
Die CDU-Fraktion hat daher für die Ratssitzung am kommenden Dienstag, dem 27. Juni 2023, folgenden Antrag eingebracht:
- Die planungsrechtliche Entwicklung des Bebauungsplans Nr. 660 – Fürstenauer Weg/Am Pyer Ding fortzusetzen.
- Den städtebaulichen Abwägungsprozess zum Bebauungsplan 636 unter Berücksichtigung der Funktionen des Grünen Fingers weiterzuführen.
- Die Verwaltung damit beauftragt – unabhängig von der weiteren Entwicklung der Baugebiete im Stadtteil Pye – einen Infrastruktur-Sofortplan aufzustellen, mit dem Ziel der kurzfristigen Umsetzung. Dabei finden im ersten Schritt die Sporthalle (neu: Mehrzweckhalle) die Trauerhalle am Friedhof, die Radwegeverbindung in die Stadt und in den Landkreis sowie das ÖPNV Konzept Berücksichtigung. Die baulichen Entwicklungsbedarfe der Grundschule und der Kindertagesstätte werden dargestellt. Die Verhandlungen mit dem Nahversorger werden weitergeführt.
„Eine Bebauung von weniger als zehn Prozent des Grünen Fingers, wie es im Baugebiet 636 (Temmestraße) vorgesehen ist, wird den Charakter des Gebietes nicht nachhaltig verändern. Die Bebauung soll weiter im Einklang mit dem Konzept der Grünen Finger stattfinden, also nochmal extra an eine solche Lage angepasst sein. Der dadurch entstehende Mehrwert für Pye und ganz Osnabrück wiegt das Anrühren des Grünen Fingers bei weitem auf. Darüber hinaus wurde die Option, den Grünen Finger an anderer Stelle entsprechend auszudehnen, bislang nicht ausreichend in Betracht gezogen“, erläutert Anette Meyer-zu-Strohen.
Für Rita Feldkamp stellten sich in der letzten Ausschusssitzung für Stadtentwicklung und Umwelt damit folgende Grundsatzfragen: „Wurde dem Investor des Baugebietes „Temmestraße“ überhaupt die Möglichkeit gegeben, einen dem Grünen Finger angemessenen Bebauungsvorschlag zu unterbreiten? Wie hoch sind die entstehenden Kosten durch den Wegfall von Synergieeffekten zwischen dem Baugebiet 636 „Temmestraße“ und dem Baugebiet 660 „Fürstenauer Weg/Am Pyer Ding“? Welche Kosten hat der Investor für die „Temmestraße“ bereits getätigt und welche Maßnahmen wurden bereits veranlasst?
Die CDU-Politiker fordern den Rat der Stadt Osnabrück auf, sich unabhängig von jeglichen Entscheidungen hinsichtlich der Baugebiete in Pye endgültig und entschlossen zum Stadtteil Pye zu bekennen – dazu gehöre, die Nahversorgung im Stadtteil und die infrastrukturellen Maßnahmen sicherzustellen. In Pye müsse sich jetzt dringend etwas entwickeln, um den Stadtteil lebendig und lebenswert zu halten.